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Auf der Suche nach Vervollkommnung seines Talents findet der Maler Klaus Krumpech
im pensionierten Professor Egon Vorholzer einen kompetenten Lehrer,
Gesprächspartner und schließlich auch einfühlsamen Freund.
Die größte Unsicherheit des jungen Künstlers zeigt sich beim Beenden eines Bildes:
Wann ist es fertig?
Hat er all das zum Ausdruck gebracht, was er dem Betrachter vermitteln will?

Die Erzählung begleitet die Entwicklung Krumpechs
hin zu einem selbstbewussten Schaffensvorgang,
die ihn schließlich vor die Wahl stellt,
seine Begabung zum Beruf werden zu lassen
oder ein gesichertes Einkommen zu suchen.

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LESEPROBE

Der Professor studiert noch immer das Bild: das wirre Haar, das einen Hauch von Wahn vermittelt;
die fest vor Mund und Nase gepressten Hände, deren unscharfe Konturen ihr Zittern andeuten;
die blasse Farbe der Wangen, die den Schock greifbar werden lassen;
die krampfhaft zusammengezogenen Augenbrauen
und die tief hängenden Lider, die die Augen fast vollständig verdecken.
Ach, die Augen – ihre Farben sind kaum erkennbar, keine Iris zu sehen, keine Pupillen.
Das, was die Lider gerade noch frei lassen, verrät nur das Wasser,
das im nächsten Moment in dicken Tränen daraus hervorquellen wird.
Der Professor kann seine Augen nicht von den ihren lassen.
Er ist innerlich aufgewühlt von der Ausdruckskraft des Motivs.
Ja, er ist erschüttert von dem Anblick – welch tiefer Schmerz ihm entgegenschaut.
Ihn stimmt auch der Verlust des unbekannten Kindes tieftraurig.
Ob es sich um Verwandte seines Schützlings handelt?, überlegt er.
Vereinzelte Nebenbemerkungen Krumpechs erlaubten diese Vermutung.
Vorholzer kommen beim Anblick des Bildes zwar nicht die Tränen, wie der traurigen Mutter,
aber ein paar Schnüre um seinen Hals lassen seine Kehle trocken werden.

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INFORMATIONEN ZUM BUCH

Othmar Auberger
ALLER ENDE IST SCHWER
Szenen des Unfertigseins
Erzählung
Verlag am Sipbach, ISBN: 978-3-903259-59-1
1. Auflage Februar 2025
Softcover mit Klappen, 194 Seiten, € 22,00
 

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